In letzter Zeit ist in unserer Werkstatt vor allem im Bereich der Rumpfstruktur viel passiert.
Um das Problem mit den vielen einzelnen Formen zu lösen, wurde beschlossen, je die Formen einer Rumpfhälfte zu einer großen Form zu verbinden. Somit spart man sich später das Ausrichten der einzelnen Bauteile und die Schäftung zwischen Rumpfröhre und Vorderrumpf entfällt.
Dazu wurden zuerst für die Rumpfröhrenformen Stahlgestelle gebaut, um danach mit Hilfe eines Lasers die unteren Formteile zueinander auszurichten. Anschließend wurden die Formen vorübergehend am Boden fixiert und die Gestelle miteinander verschweißt.
Anschließend wurden die Formen der Rumpfoberseite auf die der Unterseite gehoben.
Die obere Form bestand im Gegensatz zur unteren Form nicht nur aus zwei, sondern aus drei Teilen. Deshalb wurden zunächst die beiden Teile der vorderen Form auf der unteren Form festgespannt und miteinander verschäftet. Abschließend konnten auch hier die Vorderrumpfform und die Rumpfröhrenform miteinander verbunden werden.
Übrig geblieben sind nun eine Form für die Oberseite und eine für die Unterseite des Rumpfes. Die beiden Formen wurden anschließend mit Erdankern im Boden fixiert, sodass sie sich bei weiteren Arbeiten nicht mehr verziehen können.
Zudem wurde ein Stehkragen, also eine Verlängerung der Formkontur, gebaut. Dieser ist notwendig geworden, damit die Kohlefasern auslaufen können und wir anschließend noch eine Fläche oberhalb der Fasern haben, auf der wir später unseren Vakuumaufbau siegeln können.
Wie bereits berichtet, haben wir bei Tests festgestellt, dass unsere Formen nicht dicht genug sind, um sie für das Infusionsverfahren zu benutzen. Daher soll zum Bau mit Vakuum eine dehnbare Folie in die Formen gesaugt werden, um eine vakuumdichte Formoberfläche zu schaffen.
Allerdings hat die obere Form ein Loch, wo im späteren Flugzeug die Haube sitzen wird. Da sich die Folie aber nicht in das Loch saugen kann, wurde dieses vorübergehend geschlossen. Dafür wurde die Negativform für den Haubenrahmen in der Rumpfform ausgerichtet und befestigt. An dieser wurde das Loch mit Hilfe einer Lasche geschlossen.
Somit haben wir nun zwei ausgerichtete und vorbereitete Rumpfformen, in denen wir nach dem Sommertreffen und der Klausurenphase mit Bauteilversuchen beginnen werden.
Parallel zu den Arbeiten an den Formen bauen wir gerade beim DLR eine Probeplatte, aus der einzelne Proben herausgeschnitten werden. Damit werden noch benötigte Faserkennwerte für unsere Kohlenstofffaser bestimmt. Um möglichst representative Messwerte zu erhalten wurde die Platte so infusioniert, wie wir es auch später beim Rumpf machen werden.